Vorwort des Distriktoberen
Erneuern wir im Heiligen Jahr unser Leben aus dem Glauben
Dem, der glaubt, ist alles möglich

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Betrachten wir die berühmten Worte des hl. Paulus an die Galater: „Soweit ich noch im Fleische lebe – Wort für Wort ist von Bedeutung! – lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingeopfert hat.“ (Gal 2,20). Es ist diese unglaubliche Aussage des Apostels, die doch den Kern unseres praktischen täglichen Glaubens bildet. Wie wenige Menschen gibt es heute unter den Christen, die wirklich, real, praktisch daran glauben, dass Gott sie persönlich liebt, dass Gott sich ihnen hingibt!

Wir sind von Gott geliebt

Ein Mensch, der wirklich daran glaubt, wie Paulus, lebt aus diesem Glauben und in diesem Glauben, dass er von Gott geliebt ist. Mein Gott, wie armselig sind wir oft! Wie oft betteln wir herum, um die miserabelste Liebe des Mitmenschen und wie traurig werden wir, wenn wir uns einbilden oder feststellen, dass wir wenig geliebt sind von einem armseligen, schwachen und sündhaften Menschen! Wir alle sind es.

Wer aber dieses Bewusstsein lebendig wach hält: Gott liebt mich, der unendliche Gott liebt mich persönlich - diese Liebe, die wie jede wahre Liebe persönlich ist (du und ich) -  wer daran wirklich glaubt, der ist ein Mensch, der keinen Neid kennt, keine Eifersucht, im Grunde auch kein Unglück. Er ist erfüllt, er ist offen und öffnet sich immer mehr, um diese Liebe, die ihm geschenkt wird, ständig zu empfangen und er bittet – das war immer und wird immer der einzige Wunsch der wahren Heiligen in ihrer Innerlichkeit sein -  dass das Herz sich weitet, um mehr und mehr empfangen zu können von dieser wahren Liebe, die Gott Tag für Tag und Minute für Minute schenkt.

Wenige wirklich glückliche Menschen

Warum gibt es so wenige glückliche Menschen? Es sind nur wenige, die wirklich aus diesem Glauben und in diesem Glauben leben, deshalb gibt es so wenige glückliche Menschen! Ein einziger Mensch hat immer daran ganz und voll geglaubt: die Jungfrau Maria und deshalb ist sie die Heiligste aller Heiligen, weil sie geglaubt hat. „Selig bist du, weil du geglaubt hast.“ (vgl. Lk 1,45) Wir brauchen im geistlichen Leben die Gottesmutter, damit wir aus diesem Glauben leben, dass Gott mich persönlich liebt und sich hingegeben hat, hingeopfert hat, um uns zu erlösen. Er ist gegenwärtig, um sich hinzugeben, nicht nur geistig, sondern Seine ganze Menschheit und Seine ganze Gottheit, damit wir das Leben Gottes in uns haben, wie Er selbst gesagt hat.

Was ist ein lebendiger Glaube? 

Lebendiger Glaube bedeutet hauptsächlich: Glaube an die Person Jesu Christi, der mich persönlich liebt und das ist mein Glück, meine Freude, meine Zufriedenheit alle Stunden des Tages, eine Freude, die, wie Jesus gesagt hat, niemand und nichts erschüttern kann.

Man spricht oft von Lebensfragen oder von der Frage des Lebens überhaupt, als ob das Leben eine Frage wäre. Das Leben ist aber keine Frage, das Leben ist eine Antwort an den, der als Erster uns persönlich geliebt hat. Das Erste innerhalb dieser Antwort besteht gerade darin, dass ich wirklich glaube, dass Er mich liebt. Da beginnt das Leben richtig gestaltet zu werden. Dann ist das Leben eine Antwort auf eine unendliche Liebe. Gott ist unendlich und Er ist unendlich einfach und deshalb liebt Er aus Seinem ganzen Sein, d.h. mit unendlicher Liebe. Wie leicht ist das zu sagen oder zu schreiben, wie viele Lehrer der Kirche und Theologen in allen Jahrhunderten taten dies! Aber wir armen Menschen glauben leider oftmals nicht daran, wir glauben zu wenig oder nur theoretisch.

Die Unendlichkeit der Liebe, die Gott den Menschen schenkt, ist tatsächlich Unendlichkeit.

Schranken, Grenzen errichten wir, nicht Er. Und gerade die Schranken, die Grenzen, die wir gegenüber dieser unendlichen Liebe errichten, sind jene unseres Unglaubens. Maria hat so viel, so sehr, so tief geglaubt, wie ein Geschöpf dazu fähig ist. Ihre Existenz besteht aus diesem Glauben, der ein sich Anvertrauen, sich Hineinwerfen in diese Woge der unendlichen Liebe Gottes ist. 

Heiligung – der Wille Gottes

Der hl. Paulus schreibt ganz am Beginn des Epheserbriefes: „Er hat uns in Christus mit allem geistlichen Segen im Himmel gesegnet. In Ihm hat er uns schon vor Erschaffung der Welt auserwählt, dass wir heilig und untadelig vor ihm seien.“ (Eph 1,3-4). Paulus wollte gerade uns allen, allen Menschen in der Welt, den Kleinen, den Großen - und wie klein sind die Großen und wie groß sind doch auch die Kleinen! - das sagen, diese unglaubliche Sache, dass der Wille Gottes die Heiligung ist. Und Heiligung des Menschen bedeutet Geschenk der Heiligkeit Gottes selbst. Kein Mensch kann sich erheben, sich erlösen – darin besteht die große Häresie der Neuzeit und der Gegenwart, die Überheblichkeit und Grenzüberschreitung der Wissenschaften, die behaupten, dass der Mensch sich selbst erlösen kann: eine größere Dummheit hat nie ein Mensch gesagt! Das kann nur in der Stube gewisser gottloser Intellektueller entstehen, ist entstanden und verbreitete sich durch ein satanisches Getriebe.

Die Vollkommenheit des Menschen, die Vollkommenheit des Geschöpfes, ist ein Werk Gottes und so wie das Sein des Geschöpfes, eines jeden von uns, Teilnehmen am Sein Gottes ist, so ist Vollkommenheit, Heiligung des Menschen, Teilnahme an der Heiligkeit Gottes, nicht weil ich mich erhebe und daran teilnehme, sondern weil Er sich hingegeben hat und sich ständig hingibt. Wie blind, wie verkehrt denken wir des Öfteren!

Gott allein ist heilig: Tu solus sanctus, so betet oder singen wir im Gloria der Hl. Messe. Er gibt sich uns, Er gibt uns von Seiner Heiligkeit. 

Maria hat voll und ganz geglaubt

Maria ist heilig wegen ihres Glaubens. Sie war ein junges Mädchen in einem unbekannten Ort am Rande des großen römischen Reiches, aber sie hat in ihrem Innersten ein Geheimnis getragen. Niemand wusste von ihrem Geheimnis, nicht einmal ihre heiligen Eltern, nicht einmal der Mensch, der sie am tiefsten geliebt hat, der hl. Joseph. Er hatte ein feines Gespür, man kann sagen, dass er diese Heiligkeit Marias bemerkt hat und deshalb, als er sie schwanger sah, in einer herrlich edlen Weise, auch begnadet, reagiert hat. Aber er konnte es nicht begreifen und deshalb musste sozusagen Gott einspringen und ihm einen Engel schicken. Maria lebte nur von Gott erkannt, ganz allein auf der Welt. Ihr Glaube war absolut einmalig. 

Sie war allein auf der Welt mit ihrem Geheimnis, dem Glauben, dass sie Mutter Gottes werden sollte, dem größten Glauben überhaupt, dem gegenüber es eine Spielerei gewesen wäre, wenn Maria wie eine Judith oder Esther berufen worden wäre, Retterin des Volkes Israel zu werden. Nein, sie hat wirklich maßlos geglaubt. Denn daran zu glauben, dass Gott sie als Mutter des Sohnes Gottes auserwählt hat, ist wirklich ein Glaube ohne Grenzen. Wir wollen sie darum bitten, dass sie uns immer helfe, daran zu glauben, dass Gott einen jeden von uns so beschenkt, so wie er ist. Doch Gott liebt den Einzelnen mit unendlicher Liebe, wie alles, was Er tut, unendlich ist.

Glaube und Gebetsleben

Weil wir zu wenig, zu schwach glauben, dass Er mich persönlich so unendlich liebt, deshalb ist auch immer wieder unser Gebetsleben so mager und sind unsere Bitten so kleinlich. Wir bitten Ihn um Nebensachen, um Kleinigkeiten, um ein bisschen Liebe vom Mitmenschen etc.

Worum will Er, dass wir bitten? Um das Höchste und Größte, um die Heiligung, d. h. um die innigste Vereinigung mit Ihm. Denn Heiligung ist die innigste Verbundenheit mit Ihm, mit dem Schöpfer, mit dem Erlöser, mit Ihm, dem Sohn Gottes, der mich liebt und sich für mich hingegeben hat. Deshalb sagte die hl. Theresia von Ávila öfter zu ihren Nonnen, dass sie ihre Wünsche nicht verringern dürften, ganz im Gegenteil: gerade ein Zeichen des Fortschritts in der Beziehung zu Gott ist, dass sie immer tiefer und beständiger werden, dass man immer größere Bitten (nicht Ansprüche!) erhebt: Ich will Dich, Dich allein, weil Du mein Alles bist. Und das immer mehr zu erleben ist ein gutes Zeichen, dass wir endlich verstanden haben. Dann werden wir auch immer ruhiger. Was für ein Frieden, sich geliebt zu wissen von Ihm, auch wenn ich in einem Kerker schmore, auch wenn ich von allen Menschen verfolgt und missverstanden werde. Aber die Heiligen wissen genau, was die Einsamkeit ist, d.h. inmitten der Welt sich allein zu wissen, gekreuzigt mit dem Gekreuzigten, immer ganz bei Jesus und mit Jesus. „Omnia possibilia sunt credenti - dem, der glaubt, ist alles möglich“ (Mk 9,22).

Mit meinem priesterlichen Segen!

Distriktoberer

Jaidhof, am 1. Februar 2025

Vorwort des Distriktoberen
Erneuern wir im Heiligen Jahr unser Leben aus dem Glauben
Dem, der glaubt, ist alles möglich

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Betrachten wir die berühmten Worte des hl. Paulus an die Galater: „Soweit ich noch im Fleische lebe – Wort für Wort ist von Bedeutung! – lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingeopfert hat.“ (Gal 2,20). Es ist diese unglaubliche Aussage des Apostels, die doch den Kern unseres praktischen täglichen Glaubens bildet. Wie wenige Menschen gibt es heute unter den Christen, die wirklich, real, praktisch daran glauben, dass Gott sie persönlich liebt, dass Gott sich ihnen hingibt!

Wir sind von Gott geliebt

Ein Mensch, der wirklich daran glaubt, wie Paulus, lebt aus diesem Glauben und in diesem Glauben, dass er von Gott geliebt ist. Mein Gott, wie armselig sind wir oft! Wie oft betteln wir herum, um die miserabelste Liebe des Mitmenschen und wie traurig werden wir, wenn wir uns einbilden oder feststellen, dass wir wenig geliebt sind von einem armseligen, schwachen und sündhaften Menschen! Wir alle sind es.

Wer aber dieses Bewusstsein lebendig wach hält: Gott liebt mich, der unendliche Gott liebt mich persönlich - diese Liebe, die wie jede wahre Liebe persönlich ist (du und ich) -  wer daran wirklich glaubt, der ist ein Mensch, der keinen Neid kennt, keine Eifersucht, im Grunde auch kein Unglück. Er ist erfüllt, er ist offen und öffnet sich immer mehr, um diese Liebe, die ihm geschenkt wird, ständig zu empfangen und er bittet – das war immer und wird immer der einzige Wunsch der wahren Heiligen in ihrer Innerlichkeit sein -  dass das Herz sich weitet, um mehr und mehr empfangen zu können von dieser wahren Liebe, die Gott Tag für Tag und Minute für Minute schenkt.

Wenige wirklich glückliche Menschen

Warum gibt es so wenige glückliche Menschen? Es sind nur wenige, die wirklich aus diesem Glauben und in diesem Glauben leben, deshalb gibt es so wenige glückliche Menschen! Ein einziger Mensch hat immer daran ganz und voll geglaubt: die Jungfrau Maria und deshalb ist sie die Heiligste aller Heiligen, weil sie geglaubt hat. „Selig bist du, weil du geglaubt hast.“ (vgl. Lk 1,45) Wir brauchen im geistlichen Leben die Gottesmutter, damit wir aus diesem Glauben leben, dass Gott mich persönlich liebt und sich hingegeben hat, hingeopfert hat, um uns zu erlösen. Er ist gegenwärtig, um sich hinzugeben, nicht nur geistig, sondern Seine ganze Menschheit und Seine ganze Gottheit, damit wir das Leben Gottes in uns haben, wie Er selbst gesagt hat.

Was ist ein lebendiger Glaube? 

Lebendiger Glaube bedeutet hauptsächlich: Glaube an die Person Jesu Christi, der mich persönlich liebt und das ist mein Glück, meine Freude, meine Zufriedenheit alle Stunden des Tages, eine Freude, die, wie Jesus gesagt hat, niemand und nichts erschüttern kann.

Man spricht oft von Lebensfragen oder von der Frage des Lebens überhaupt, als ob das Leben eine Frage wäre. Das Leben ist aber keine Frage, das Leben ist eine Antwort an den, der als Erster uns persönlich geliebt hat. Das Erste innerhalb dieser Antwort besteht gerade darin, dass ich wirklich glaube, dass Er mich liebt. Da beginnt das Leben richtig gestaltet zu werden. Dann ist das Leben eine Antwort auf eine unendliche Liebe. Gott ist unendlich und Er ist unendlich einfach und deshalb liebt Er aus Seinem ganzen Sein, d.h. mit unendlicher Liebe. Wie leicht ist das zu sagen oder zu schreiben, wie viele Lehrer der Kirche und Theologen in allen Jahrhunderten taten dies! Aber wir armen Menschen glauben leider oftmals nicht daran, wir glauben zu wenig oder nur theoretisch.

Die Unendlichkeit der Liebe, die Gott den Menschen schenkt, ist tatsächlich Unendlichkeit.

Schranken, Grenzen errichten wir, nicht Er. Und gerade die Schranken, die Grenzen, die wir gegenüber dieser unendlichen Liebe errichten, sind jene unseres Unglaubens. Maria hat so viel, so sehr, so tief geglaubt, wie ein Geschöpf dazu fähig ist. Ihre Existenz besteht aus diesem Glauben, der ein sich Anvertrauen, sich Hineinwerfen in diese Woge der unendlichen Liebe Gottes ist. 

Heiligung – der Wille Gottes

Der hl. Paulus schreibt ganz am Beginn des Epheserbriefes: „Er hat uns in Christus mit allem geistlichen Segen im Himmel gesegnet. In Ihm hat er uns schon vor Erschaffung der Welt auserwählt, dass wir heilig und untadelig vor ihm seien.“ (Eph 1,3-4). Paulus wollte gerade uns allen, allen Menschen in der Welt, den Kleinen, den Großen - und wie klein sind die Großen und wie groß sind doch auch die Kleinen! - das sagen, diese unglaubliche Sache, dass der Wille Gottes die Heiligung ist. Und Heiligung des Menschen bedeutet Geschenk der Heiligkeit Gottes selbst. Kein Mensch kann sich erheben, sich erlösen – darin besteht die große Häresie der Neuzeit und der Gegenwart, die Überheblichkeit und Grenzüberschreitung der Wissenschaften, die behaupten, dass der Mensch sich selbst erlösen kann: eine größere Dummheit hat nie ein Mensch gesagt! Das kann nur in der Stube gewisser gottloser Intellektueller entstehen, ist entstanden und verbreitete sich durch ein satanisches Getriebe.

Die Vollkommenheit des Menschen, die Vollkommenheit des Geschöpfes, ist ein Werk Gottes und so wie das Sein des Geschöpfes, eines jeden von uns, Teilnehmen am Sein Gottes ist, so ist Vollkommenheit, Heiligung des Menschen, Teilnahme an der Heiligkeit Gottes, nicht weil ich mich erhebe und daran teilnehme, sondern weil Er sich hingegeben hat und sich ständig hingibt. Wie blind, wie verkehrt denken wir des Öfteren!

Gott allein ist heilig: Tu solus sanctus, so betet oder singen wir im Gloria der Hl. Messe. Er gibt sich uns, Er gibt uns von Seiner Heiligkeit. 

Maria hat voll und ganz geglaubt

Maria ist heilig wegen ihres Glaubens. Sie war ein junges Mädchen in einem unbekannten Ort am Rande des großen römischen Reiches, aber sie hat in ihrem Innersten ein Geheimnis getragen. Niemand wusste von ihrem Geheimnis, nicht einmal ihre heiligen Eltern, nicht einmal der Mensch, der sie am tiefsten geliebt hat, der hl. Joseph. Er hatte ein feines Gespür, man kann sagen, dass er diese Heiligkeit Marias bemerkt hat und deshalb, als er sie schwanger sah, in einer herrlich edlen Weise, auch begnadet, reagiert hat. Aber er konnte es nicht begreifen und deshalb musste sozusagen Gott einspringen und ihm einen Engel schicken. Maria lebte nur von Gott erkannt, ganz allein auf der Welt. Ihr Glaube war absolut einmalig. 

Sie war allein auf der Welt mit ihrem Geheimnis, dem Glauben, dass sie Mutter Gottes werden sollte, dem größten Glauben überhaupt, dem gegenüber es eine Spielerei gewesen wäre, wenn Maria wie eine Judith oder Esther berufen worden wäre, Retterin des Volkes Israel zu werden. Nein, sie hat wirklich maßlos geglaubt. Denn daran zu glauben, dass Gott sie als Mutter des Sohnes Gottes auserwählt hat, ist wirklich ein Glaube ohne Grenzen. Wir wollen sie darum bitten, dass sie uns immer helfe, daran zu glauben, dass Gott einen jeden von uns so beschenkt, so wie er ist. Doch Gott liebt den Einzelnen mit unendlicher Liebe, wie alles, was Er tut, unendlich ist.

Glaube und Gebetsleben

Weil wir zu wenig, zu schwach glauben, dass Er mich persönlich so unendlich liebt, deshalb ist auch immer wieder unser Gebetsleben so mager und sind unsere Bitten so kleinlich. Wir bitten Ihn um Nebensachen, um Kleinigkeiten, um ein bisschen Liebe vom Mitmenschen etc.

Worum will Er, dass wir bitten? Um das Höchste und Größte, um die Heiligung, d. h. um die innigste Vereinigung mit Ihm. Denn Heiligung ist die innigste Verbundenheit mit Ihm, mit dem Schöpfer, mit dem Erlöser, mit Ihm, dem Sohn Gottes, der mich liebt und sich für mich hingegeben hat. Deshalb sagte die hl. Theresia von Ávila öfter zu ihren Nonnen, dass sie ihre Wünsche nicht verringern dürften, ganz im Gegenteil: gerade ein Zeichen des Fortschritts in der Beziehung zu Gott ist, dass sie immer tiefer und beständiger werden, dass man immer größere Bitten (nicht Ansprüche!) erhebt: Ich will Dich, Dich allein, weil Du mein Alles bist. Und das immer mehr zu erleben ist ein gutes Zeichen, dass wir endlich verstanden haben. Dann werden wir auch immer ruhiger. Was für ein Frieden, sich geliebt zu wissen von Ihm, auch wenn ich in einem Kerker schmore, auch wenn ich von allen Menschen verfolgt und missverstanden werde. Aber die Heiligen wissen genau, was die Einsamkeit ist, d.h. inmitten der Welt sich allein zu wissen, gekreuzigt mit dem Gekreuzigten, immer ganz bei Jesus und mit Jesus. „Omnia possibilia sunt credenti - dem, der glaubt, ist alles möglich“ (Mk 9,22).

Mit meinem priesterlichen Segen!

Distriktoberer

Jaidhof, am 1. Februar 2025

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