Vorwort des Distriktoberen
Mehr Innerlichkeit, Stille und Sorge um Leib und Seele
Ratschläge für die Urlaubszeit

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Es ist der große hl. Benedikt von Nursia, der uns in seiner berühmten Regel eine wunderbare Unterscheidung zwischen dem bitteren, bösen Eifer und dem guten Eifer gibt. Der erste trennt von Gott und führt zur Hölle, der zweite führt zu Gott und zum ewigen Leben (vgl. Regula S. Benedicti, 72). Der gute Eifer soll mit glühender Liebe in die Tat umgesetzt werden, man soll sich in gegenseitiger Achtung zuvorkommen, die körperlichen und charakterlichen Schwächen des Nächsten mit unerschöpflicher Geduld ertragen, mehr auf das Wohl des Anderen achten. Christus ist überhaupt nichts vorzuziehen, denn Er führt uns gemeinsam zum ewigen Leben.

Es sollte uns ein großes Anliegen sein, in unserem Leben den guten Eifer immer zu erhalten – das ist natürlich eine Gnade Gottes, aber unsererseits sollte es keine Hindernisse dazu geben. Dies wird uns durch den geistlichen Kampf gelingen, durch ein echtes christliches Leben, vor allem aber auch durch eine Ausgeglichenheit im umfassenden Sinn. Leider ist in unserer Gesellschaft, in der Kirche, überall, immer wieder ein schlechter, bitterer Eifer wahrnehmbar. Viele Menschen sind im Hamsterrad des bitter gewordenen Alltags, ja viele sogar in einer tiefen Lebenskrise, oftmals vor dem Trümmerhaufen des eigenen Lebens stehend, nach außen viele Regeln einhaltend, innerlich aber leer. Sie haben es selbst verursacht, es ist der Mangel an Innerlichkeit, das unkontrollierte hektische Leben, die alten und neuen Süchte, dazu die Sündhaftigkeit in den klassischen Bereichen, die das Leben unendlich schwer machen. Der Revolution ist niemals mit einer Gegenrevolution zu begegnen, auch nicht hier, sondern mit der Wiederherstellung der Ordnung nach dem Willen Gottes und der Ruhe in der Ordnung: das ist der echte Friede, nach dem sich alle so sehr sehnen – und eine Freude, die schon ein Verkosten der himmlischen Herrlichkeit ist! Streben wir also vor allem nach dem Guten, dem Wahren und dem Schönen im Leben, nähren wir Leib und Seele, Sinne und Geist mit guter Nahrung nach den bewährten Regeln, die uns Gott durch die Gebote, durch die Kirche und durch den Schatz der Tradition gibt, auch durch die neuen, guten Erkenntnisse, die damit übereinstimmen.

Stille und Innerlichkeit

Nehmen Sie sich Zeit für Ihr geistliches Leben. Das sollte immer Ihr großes Anliegen sein: die Hl. Messe, wenn möglich auch an Werktagen, als Mittelpunkt unseres religiösen Lebens und dann, vor allem, unser persönliches Gebetsleben. Pflegen wir das innere Gebet. Es fällt vielen nicht leicht, weil Sammlung heute generell nicht so einfach ist, da die Zerstreuungen überhandnehmen. Aber es ist so notwendig! Erobern Sie sich Zeiten der Stille in ihrem Leben zurück. Der hl. Abt Bernhard gab seinem Schüler Papst Eugen III. einen klaren Ratschlag: „Denn, was würde es Dir nützen, wenn Du – nach dem Wort des Herrn (Mt 16, 26) – alle gewinnen, aber als Einzigen Dich selbst verlieren würdest? Wenn also alle Menschen ein Recht auf Dich haben, dann sei auch Du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig Du selbst nicht von Dir alles haben? Wie lange bist Du noch ein Geist, der auszieht und nie wieder heimkehrt (Ps 78, 39)? Wie lange noch schenkst Du allen anderen Deine Aufmerksamkeit, nur nicht Dir selber? Ja, wer mit sich schlecht umgeht, wem kann der gut sein?

Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei, wie für alle anderen, auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.“ (vgl. hl. Bernhard, De Consideratione) Es geht hier vor allem um den Vorrang der Besinnung vor der Tätigkeit. „Wenn Du Dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für Besinnung vorsiehst, soll ich Dich da loben? … Darin lobe ich Dich nicht. Ich glaube, niemand wird Dich loben, der das Wort Salomons kennt: „Wer seine Tätigkeit einschränkt, erlangt Weisheit (Sir 28, 25).“ Und bestimmt ist es der Tätigkeit selbst nicht förderlich, wenn ihr nicht die Besinnung vorausgeht.

Viele Zeitgenossen könnten viel mehr arbeiten, mit viel mehr Früchten, mit einer viel größeren Effizienz, wenn sie sich mehr besinnen würden, wenn das innere Leben und damit Gott selbst den Vorrang hätte. Viele Schwierigkeiten würden sich sofort auflösen. Viele Heilige, etwa der große hl. Franz von Sales, ein echter Seelenführer von höchster Weisheit, raten uns, mehr zu beten bei vermehrter Tätigkeit.

Ich möchte Sie alle, Priester und Laien, an dieser Stelle zu den Exerzitien und Einkehrtagen einladen, die so zahlreich angeboten werden. Ich ermuntere die Mitbrüder da und dort immer, auch wieder Einkehrtage, Einkehrabende anzubieten, damit die Menschen zur Ruhe kommen können in einer Oase der Spiritualität, in der Kirche, vor dem Allerheiligsten. Vor allem die Eucharistische Anbetung ist eine wunderbare Möglichkeit zu dieser regelmäßigen Geisteserneuerung, von der etwa der hl. Pius X. in seinem Mahnschreiben an den Klerus „Haerent animo“ vom 4. August 1908 schreibt: „Ebenso segensreich ist sodann die monatliche Geisteserneuerung, wozu man sich einzeln oder gemeinsam auf einige Stunden in die Stille zurückzieht.“

Körperlicher Ausgleich

Der Mensch besteht aus Leib und Seele. Wie sehr vernachlässigen viele Menschen ihren Leib, sehr oft in einer sündhaften Weise. Freilich sehen wir in unserer Zeit auch das Gegenteil, das andere Extrem.

Machen Sie mehr Bewegung, treiben Sie regelmäßig Sport, das gebe ich hier einmal als priesterlichen Ratschlag mit. Der Sport, die körperliche Ertüchtigung führt uns dazu, zunächst uns selbst in Zucht zu nehmen, so dass wir durch das Training leiblich vollkommener werden, zuletzt aber auch mehr Freiheit finden. Gemeinsamer Sport lehrt uns auch, für das Gemeinwohl zu sorgen, diszipliniert miteinander umzugehen, Rücksicht zu nehmen, mit Erfolg und Misserfolg recht umzugehen. Sport in angemessener Mäßigkeit betrieben, erhält die Gesundheit, führt zu mehr Stärke und Ausdauer, ist aber auch ein unmittelbarer Nutzen für unsere geistigen Tätigkeiten und unseren geistlichen Kampf. Sport ist eine echte Tugendschule und gerade für die Jugendlichen sehr wichtig. Die Eltern sollten die Jugendlichen viel in die Natur schicken, um sich zu bewegen und auf den Sportplatz. Aber auch die alten Menschen sollten sich nicht vernachlässigen. Generell sieht man leider viele Menschen in der zweiten Hälfte des Lebens, in allen gesellschaftlichen Schichten, die sich körperlich oft schwer vernachlässigt haben. Unmäßig im Essen und Trinken, mangelnde Körperpflege, schäbiges, schlampiges Auftreten (hier sei an die elegante Sonntagskleidung für den Besuch der Kirche erinnert!) tragen viel zu dieser Vernachlässigung bei.

Gehen Sie, gerade jetzt im Sommer, oft in die Natur hinaus und bestaunen Sie die Schöpfung. Wir leben in einem der landschaftlich schönsten Länder der Erde. Gehen Sie auf den Berg, in den Wald, über die Wiesen und Fluren, betrachten Sie dankbar die herrliche Flora und Fauna, die Blütenpracht oder die herrliche Vielfalt der Insekten und Vögel auch in unseren Breiten. Wann sind Sie zuletzt in einer Wiese gelegen oder auf einer Bank am Wegesrand gesessen und haben ein gutes Buch gelesen, immer wieder zum Himmel aufgeblickt, die Natur betrachtet, dem Gesang der Vögel gelauscht? Das ist Einübung in einen echten Sammlungsgeist, in eine echte Stille! Wir oft führen Sie Ihre Kinder, die Kleinen hinaus in die Natur, um die Schöpfung des allmächtigen Gottes dankbar zu erklären?

Kultur, echte Nahrung für Leib und Seele

Unsere Sinne brauchen gute Nahrung, denn schlechte Nahrung gibt es heute genug. Unsere Augen sollen Schönheit sehen, unsere Ohren Schönheit hören, unser Geschmacksinn ist von Gott geschaffen, Köstliches zu genießen. Das gilt für alle unsere Sinne. Der hl. Robert Bellarmin hat gegen Ende seines Lebens ein wunderbares Buch geschrieben über die ewige Glückseligkeit der Heiligen im Himmel. Er beschreibt darin sehr ausführlich, wie sehr sich die Sinne des Auferstehungsleibes in vollkommener Weise erfreuen werden. Wir dürfen auch mit unserem vergänglichen Leib hier auf Erden einen winzigen Vorgeschmack erhalten. Schöne Bilder und Kunstwerke zur Ehre Gottes gemalt und angefertigt, gute Musik, regelmäßig gehört, gute Literatur tragen dazu wesentlich bei. Wir brauchen dies alles auch, um uns zu entfalten, um wahrhaft Mensch zu sein. Die Kirche hat dies alles immer in herausragender Weise gefördert und alle schlechten Bewegungen im Laufe der Kirchengeschichte verurteilt. Versuchen Sie, immer mehr Menschen der klassischen christlichen Hochkultur zu sein in allen diesen Bereichen.

Sich Zeit nehmen für das Gute, Wahre und Schöne

Nützen wir die Zeit gut aus, die Gott uns schenkt, um unsere Pflichten zu erfüllen, um uns zu vervollkommnen in jeder Hinsicht. Prüfen wir uns alle ernsthaft, wo es Vernachlässigungen gibt im eigenen Leben, wo es vielleicht auch Sünden gibt gegen die gute Eigenliebe. Nehmen wir uns Zeit für uns, um gerade auch dadurch wieder die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die uns im Wachsen in der Gottes- und Nächstenliebe behindern, die uns in der echten Hingabe behindern, weil wir behindert und verhindert sind durch ein falsches Leben, das nicht mehr dem Willen Gottes entspricht, durch das Hamsterrad des modernen Lebens, durch die neuen Medien, die uns unendlich viel Zeit rauben und uns oft einsperren in ein digitales Gefängnis, die uns unsere Fähigkeiten nicht mehr voll entfalten lassen. Eine schöne Sommerzeit und einen erholsamen Urlaub für Leib und Seele!

Ein wichtiges Anliegen: Beten wir viel für die Kirche, für unseren Heiligen Vater Papst Leo XIV., und versuchen wir, im Heiligen Jahr immer mehr im persönlichen Apostolat über die Kirche, über die echte römische Gesinnung zu sprechen, wie es unser Gründer Erzbischof Lefebvre immer tat.

Mit meinem priesterlichen Segen!




Jaidhof am 1. Juli 2025, Fest des kostbaren Blutes

Vorwort des Distriktoberen
Mehr Innerlichkeit, Stille und Sorge um Leib und Seele
Ratschläge für die Urlaubszeit

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Es ist der große hl. Benedikt von Nursia, der uns in seiner berühmten Regel eine wunderbare Unterscheidung zwischen dem bitteren, bösen Eifer und dem guten Eifer gibt. Der erste trennt von Gott und führt zur Hölle, der zweite führt zu Gott und zum ewigen Leben (vgl. Regula S. Benedicti, 72). Der gute Eifer soll mit glühender Liebe in die Tat umgesetzt werden, man soll sich in gegenseitiger Achtung zuvorkommen, die körperlichen und charakterlichen Schwächen des Nächsten mit unerschöpflicher Geduld ertragen, mehr auf das Wohl des Anderen achten. Christus ist überhaupt nichts vorzuziehen, denn Er führt uns gemeinsam zum ewigen Leben.

Es sollte uns ein großes Anliegen sein, in unserem Leben den guten Eifer immer zu erhalten – das ist natürlich eine Gnade Gottes, aber unsererseits sollte es keine Hindernisse dazu geben. Dies wird uns durch den geistlichen Kampf gelingen, durch ein echtes christliches Leben, vor allem aber auch durch eine Ausgeglichenheit im umfassenden Sinn. Leider ist in unserer Gesellschaft, in der Kirche, überall, immer wieder ein schlechter, bitterer Eifer wahrnehmbar. Viele Menschen sind im Hamsterrad des bitter gewordenen Alltags, ja viele sogar in einer tiefen Lebenskrise, oftmals vor dem Trümmerhaufen des eigenen Lebens stehend, nach außen viele Regeln einhaltend, innerlich aber leer. Sie haben es selbst verursacht, es ist der Mangel an Innerlichkeit, das unkontrollierte hektische Leben, die alten und neuen Süchte, dazu die Sündhaftigkeit in den klassischen Bereichen, die das Leben unendlich schwer machen. Der Revolution ist niemals mit einer Gegenrevolution zu begegnen, auch nicht hier, sondern mit der Wiederherstellung der Ordnung nach dem Willen Gottes und der Ruhe in der Ordnung: das ist der echte Friede, nach dem sich alle so sehr sehnen – und eine Freude, die schon ein Verkosten der himmlischen Herrlichkeit ist! Streben wir also vor allem nach dem Guten, dem Wahren und dem Schönen im Leben, nähren wir Leib und Seele, Sinne und Geist mit guter Nahrung nach den bewährten Regeln, die uns Gott durch die Gebote, durch die Kirche und durch den Schatz der Tradition gibt, auch durch die neuen, guten Erkenntnisse, die damit übereinstimmen.

Stille und Innerlichkeit

Nehmen Sie sich Zeit für Ihr geistliches Leben. Das sollte immer Ihr großes Anliegen sein: die Hl. Messe, wenn möglich auch an Werktagen, als Mittelpunkt unseres religiösen Lebens und dann, vor allem, unser persönliches Gebetsleben. Pflegen wir das innere Gebet. Es fällt vielen nicht leicht, weil Sammlung heute generell nicht so einfach ist, da die Zerstreuungen überhandnehmen. Aber es ist so notwendig! Erobern Sie sich Zeiten der Stille in ihrem Leben zurück. Der hl. Abt Bernhard gab seinem Schüler Papst Eugen III. einen klaren Ratschlag: „Denn, was würde es Dir nützen, wenn Du – nach dem Wort des Herrn (Mt 16, 26) – alle gewinnen, aber als Einzigen Dich selbst verlieren würdest? Wenn also alle Menschen ein Recht auf Dich haben, dann sei auch Du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig Du selbst nicht von Dir alles haben? Wie lange bist Du noch ein Geist, der auszieht und nie wieder heimkehrt (Ps 78, 39)? Wie lange noch schenkst Du allen anderen Deine Aufmerksamkeit, nur nicht Dir selber? Ja, wer mit sich schlecht umgeht, wem kann der gut sein?

Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei, wie für alle anderen, auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.“ (vgl. hl. Bernhard, De Consideratione) Es geht hier vor allem um den Vorrang der Besinnung vor der Tätigkeit. „Wenn Du Dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für Besinnung vorsiehst, soll ich Dich da loben? … Darin lobe ich Dich nicht. Ich glaube, niemand wird Dich loben, der das Wort Salomons kennt: „Wer seine Tätigkeit einschränkt, erlangt Weisheit (Sir 28, 25).“ Und bestimmt ist es der Tätigkeit selbst nicht förderlich, wenn ihr nicht die Besinnung vorausgeht.

Viele Zeitgenossen könnten viel mehr arbeiten, mit viel mehr Früchten, mit einer viel größeren Effizienz, wenn sie sich mehr besinnen würden, wenn das innere Leben und damit Gott selbst den Vorrang hätte. Viele Schwierigkeiten würden sich sofort auflösen. Viele Heilige, etwa der große hl. Franz von Sales, ein echter Seelenführer von höchster Weisheit, raten uns, mehr zu beten bei vermehrter Tätigkeit.

Ich möchte Sie alle, Priester und Laien, an dieser Stelle zu den Exerzitien und Einkehrtagen einladen, die so zahlreich angeboten werden. Ich ermuntere die Mitbrüder da und dort immer, auch wieder Einkehrtage, Einkehrabende anzubieten, damit die Menschen zur Ruhe kommen können in einer Oase der Spiritualität, in der Kirche, vor dem Allerheiligsten. Vor allem die Eucharistische Anbetung ist eine wunderbare Möglichkeit zu dieser regelmäßigen Geisteserneuerung, von der etwa der hl. Pius X. in seinem Mahnschreiben an den Klerus „Haerent animo“ vom 4. August 1908 schreibt: „Ebenso segensreich ist sodann die monatliche Geisteserneuerung, wozu man sich einzeln oder gemeinsam auf einige Stunden in die Stille zurückzieht.“

Körperlicher Ausgleich

Der Mensch besteht aus Leib und Seele. Wie sehr vernachlässigen viele Menschen ihren Leib, sehr oft in einer sündhaften Weise. Freilich sehen wir in unserer Zeit auch das Gegenteil, das andere Extrem.

Machen Sie mehr Bewegung, treiben Sie regelmäßig Sport, das gebe ich hier einmal als priesterlichen Ratschlag mit. Der Sport, die körperliche Ertüchtigung führt uns dazu, zunächst uns selbst in Zucht zu nehmen, so dass wir durch das Training leiblich vollkommener werden, zuletzt aber auch mehr Freiheit finden. Gemeinsamer Sport lehrt uns auch, für das Gemeinwohl zu sorgen, diszipliniert miteinander umzugehen, Rücksicht zu nehmen, mit Erfolg und Misserfolg recht umzugehen. Sport in angemessener Mäßigkeit betrieben, erhält die Gesundheit, führt zu mehr Stärke und Ausdauer, ist aber auch ein unmittelbarer Nutzen für unsere geistigen Tätigkeiten und unseren geistlichen Kampf. Sport ist eine echte Tugendschule und gerade für die Jugendlichen sehr wichtig. Die Eltern sollten die Jugendlichen viel in die Natur schicken, um sich zu bewegen und auf den Sportplatz. Aber auch die alten Menschen sollten sich nicht vernachlässigen. Generell sieht man leider viele Menschen in der zweiten Hälfte des Lebens, in allen gesellschaftlichen Schichten, die sich körperlich oft schwer vernachlässigt haben. Unmäßig im Essen und Trinken, mangelnde Körperpflege, schäbiges, schlampiges Auftreten (hier sei an die elegante Sonntagskleidung für den Besuch der Kirche erinnert!) tragen viel zu dieser Vernachlässigung bei.

Gehen Sie, gerade jetzt im Sommer, oft in die Natur hinaus und bestaunen Sie die Schöpfung. Wir leben in einem der landschaftlich schönsten Länder der Erde. Gehen Sie auf den Berg, in den Wald, über die Wiesen und Fluren, betrachten Sie dankbar die herrliche Flora und Fauna, die Blütenpracht oder die herrliche Vielfalt der Insekten und Vögel auch in unseren Breiten. Wann sind Sie zuletzt in einer Wiese gelegen oder auf einer Bank am Wegesrand gesessen und haben ein gutes Buch gelesen, immer wieder zum Himmel aufgeblickt, die Natur betrachtet, dem Gesang der Vögel gelauscht? Das ist Einübung in einen echten Sammlungsgeist, in eine echte Stille! Wir oft führen Sie Ihre Kinder, die Kleinen hinaus in die Natur, um die Schöpfung des allmächtigen Gottes dankbar zu erklären?

Kultur, echte Nahrung für Leib und Seele

Unsere Sinne brauchen gute Nahrung, denn schlechte Nahrung gibt es heute genug. Unsere Augen sollen Schönheit sehen, unsere Ohren Schönheit hören, unser Geschmacksinn ist von Gott geschaffen, Köstliches zu genießen. Das gilt für alle unsere Sinne. Der hl. Robert Bellarmin hat gegen Ende seines Lebens ein wunderbares Buch geschrieben über die ewige Glückseligkeit der Heiligen im Himmel. Er beschreibt darin sehr ausführlich, wie sehr sich die Sinne des Auferstehungsleibes in vollkommener Weise erfreuen werden. Wir dürfen auch mit unserem vergänglichen Leib hier auf Erden einen winzigen Vorgeschmack erhalten. Schöne Bilder und Kunstwerke zur Ehre Gottes gemalt und angefertigt, gute Musik, regelmäßig gehört, gute Literatur tragen dazu wesentlich bei. Wir brauchen dies alles auch, um uns zu entfalten, um wahrhaft Mensch zu sein. Die Kirche hat dies alles immer in herausragender Weise gefördert und alle schlechten Bewegungen im Laufe der Kirchengeschichte verurteilt. Versuchen Sie, immer mehr Menschen der klassischen christlichen Hochkultur zu sein in allen diesen Bereichen.

Sich Zeit nehmen für das Gute, Wahre und Schöne

Nützen wir die Zeit gut aus, die Gott uns schenkt, um unsere Pflichten zu erfüllen, um uns zu vervollkommnen in jeder Hinsicht. Prüfen wir uns alle ernsthaft, wo es Vernachlässigungen gibt im eigenen Leben, wo es vielleicht auch Sünden gibt gegen die gute Eigenliebe. Nehmen wir uns Zeit für uns, um gerade auch dadurch wieder die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die uns im Wachsen in der Gottes- und Nächstenliebe behindern, die uns in der echten Hingabe behindern, weil wir behindert und verhindert sind durch ein falsches Leben, das nicht mehr dem Willen Gottes entspricht, durch das Hamsterrad des modernen Lebens, durch die neuen Medien, die uns unendlich viel Zeit rauben und uns oft einsperren in ein digitales Gefängnis, die uns unsere Fähigkeiten nicht mehr voll entfalten lassen. Eine schöne Sommerzeit und einen erholsamen Urlaub für Leib und Seele!

Ein wichtiges Anliegen: Beten wir viel für die Kirche, für unseren Heiligen Vater Papst Leo XIV., und versuchen wir, im Heiligen Jahr immer mehr im persönlichen Apostolat über die Kirche, über die echte römische Gesinnung zu sprechen, wie es unser Gründer Erzbischof Lefebvre immer tat.

Mit meinem priesterlichen Segen!




Jaidhof am 1. Juli 2025, Fest des kostbaren Blutes

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