Vorwort des Distriktoberen

   Wir können uns auch auf den heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort berufen, der aus eigener Erfahrung in seinem Buch über den heiligen Rosenkranz folgende Feststellung macht: „Von allen Arten, den heiligen Rosenkranz zu beten, gereicht keine Gott mehr zur Ehre, der Seele mehr zum Nutzen und dem Teufel mehr zum Schrecken als das öffentliche, chorweise Beten.“ – In Lourdes hat die Gottesmutter bei ihrer 13. Erscheinung selbst die Bitte ausgesprochen: „Sage den Priestern, dass man in Prozessionen hierher kommen soll!“ - Und in Fatima hat U. L. Frau bei ihrer Erscheinung am 13. September 1917 gefordert, dass man mit der Hälfte der eingegangenen Spenden Traggestelle für die Statuen für die Prozession am Fest U. L. Frau vom Rosenkranz herstellen soll.

2    In der Erklärung Dignitatis humanae über die moderne Religionsfreiheit.

3    Mt 10,32.

Liebe Freunde und Wohltäter!

Ein charakteristisches Merkmal des im Advent in Österreich ausgerufenen und sich über die ganze Welt verbreitenden Rosenkranz-Kreuzzuges – bereits an über 4000 Orten, bis hin zu den entlegensten Inseln der Weltmeere, wird jede Woche öffentlich der Rosenkranz gebetet – liegt darin, dass er öffentlich gebetet wird.

Gewiss ist es wertvoll und wichtig, vor ausgesetztem Allerheiligsten zu beten und das eucharistische Herz Jesu zu verehren und zu trösten, doch nicht minder wichtig ist es, rosenkranzbetend auf die Straßen und öffentlichen Plätze zu gehen.

Das scheint nicht ohne weiteres einsichtig zu sein. Man könnte dagegen Einwände erheben: In der Kirche kann man doch viel andächtiger beten als auf der Straße, wo man abgelenkt und vom Lärm gestört wird. Zudem könnten Anders- und Ungläubige Ärgernis nehmen und unser Gebet als Provokation auffassen, wir aber sind keine Provokateure! Wozu sollen wir den öffentlichen Frieden aufs Spiel setzen? etc.

Pater Petrus Pavlicek, dessen vor 75 Jahren gegründeter Rosenkranz-Sühnekreuzzug Inspirationsquelle und Vorbild für die gegenwärtige Initiative war, vertrat in dieser Frage eine klare Ansicht, und die herrlichen Erfolge seiner großangelegten Rosenkranz-Prozessionen gaben ihm Recht.

Wir wollen in der Folge vier Gründe anführen, warum öffentliches Rosenkranzbeten nicht nur ein Gebot der Stunde ist, sondern auch eine geheimnisvolle Macht über das Herz Gottes ausübt.

1) Beweis aus der Geschichte

Seit 800 Jahren, seitdem die heiligste Jungfrau Maria dem hl. Dominikus das Rosenkranzgebet geoffenbart hatte, nahmen die Christen in Zeiten großer Not Zuflucht zum Rosenkranz im Vertrauen auf die machtvolle Hilfe der gütigsten Gottesmutter. Meist begnügte man sich nicht mit privatem oder gemeinsamem Gebet in der Kirche, sondern man ging auf die Straßen, um in öffentlichen Rosenkranzprozessionen das Erbarmen Gottes herabzurufen.

Sehr oft trug man ein Marienbild oder eine Statue mit, um zu bezeugen, dass man von ihr, der Siegerin in allen Schlachten Gottes, Rettung aus der Not erwarte.

So geschah es im Jahr 1571 anlässlich der wohl berühmtesten Rosenkranzprozessionen der Geschichte, als der hl. Pius V. anordnete, das Gnadenbild Maria Schnee aus der Kirche Santa Maria Maggiore in Prozession durch die Straßen Roms zu führen, um den Sieg über die als unschlagbar geltende osmanische Seeflotte bei Lepanto zu erflehen. Wiederholt hat es der Gottesmutter gefallen, gerade durch dieses Gnadenbild Rettung aus großer Gefahr zu gewähren, so etwa im Jahre 1621, als man eine Kopie des römischen Gnadenbildes bei Rosenkranzprozessionen durch die Straßen Krakaus mittrug, und die heranstürmende türkische Armee vernichtend geschlagen wurde.

Das ist mit ein Grund, warum auch bei den jetzigen Rosenkranzprozessionen in Österreich auf den Fahnen das Gnadenbild Maria Schnee der mitten im Regierungsbezirk gelegenen Wiener Minoritenkirche abgebildet ist. Die Muttergottes möge die Politiker inspirieren und ihnen Weisheit für eine kluge Politik zum Wohle des Volkes verleihen!

Es ist in der Geschichte übrigens kein Fall bekannt, wo das vertrauensvolle und beharrliche öffentliche Rosenkranzgebet nicht erhört worden wäre. Es muss also Gott sehr wohlgefällig sein und seinem Herzen „Gewalt“ antun.1

2) Notwendigkeit öffentlicher Sühneleistung

Das Hauptübel der heutigen modernen Zeit ist der Laizismus, den bereits der hl. Papst Pius X. brandmarkte: Man hat Gott aus dem öffentlichen Leben „hinausgeworfen“. Man tut so, als ob Er im gesellschaftlichen Leben nichts zu tun oder zu sagen habe, sei es in der Politik, in der Wirtschaft, in den Schulen, in den Medien oder im Gesundheitswesen. Man ignoriert Ihn und pfeift auf seine Gebote. Die Freimaurer prägten das Schlagwort: „Religion ist Privatsache.“ Wer an Gott glauben will, darf dies tun, für sich oder in der Kirche, im öffentlichen Leben aber hat Religion nichts zu suchen.

Leider haben sich die Verantwortlichen der Kirche in den letzten Jahrzehnten gegen die fortschreitende Entchristlichung des öffentlichen Lebens kaum oder gar nicht gewehrt. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Das II. Vatikanische Konzil erteilte dem Laizismus den kirchlichen Segen2, das konkrete Handeln richtete sich danach: Priester und Ordensleute kleiden sich zivil, sind auf den Straßen nicht mehr erkennbar, öffentliche religiöse Zeremonien sind immer seltener geworden. Die Kirche schweigt, wenn die Gebote Gottes mit Füßen getreten werden, wenn das Laster öffentlich gefeiert wird, ja sie spendet teilweise sogar noch Beifall.

Begreifen wir, was das bedeutet: Auf diese Weise erhebt man Satan öffentlich auf den Thron, nachdem Christus, der wahre König und Erlöser, zurückgewiesen und vom Thron gestürzt wurde.

Dieser Rauswurf Gottes muss wiedergutgemacht werden! Zu solchen Verbrechen darf nicht geschwiegen werden. Gott erwartet von den gläubigen Katholiken, dass sie für Ihn Zeugnis ablegen und öffentlich Sühne leisten. Sie müssen den öffentlichen Raum wieder für den Christkönig und seine heiligste Mutter zurückerobern. – Genau dies soll durch die Rosenkranzprozessionen in den Städten und Dörfern erreicht werden.

Flehen wir inständig dafür, dass sich der Rosenkranz-Kreuzzug immer mehr über die ganze Welt ausbreite! Mögen die immer zahlreicheren öffentlichen Wiedergutmachungen und Ehrerweisungen, die Gott dargebracht werden, ein glückliches Vorzeichen für die Bekehrung der Völker sein und für den Segen, den sie dadurch empfangen werden!

3) Mutiges Glaubenszeugnis

Seit Jahrzehnten leiden Katholiken an einer seltsamen Krankheit, der Menschenfurcht. Tatenlos haben sie zugeschaut, wie sich die Feinde Gottes der öffentlichen Einrichtungen, der Schulen, der Medien u.s.w. bemächtigten, haben nichts dagegen unternommen, von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen. Die Menschenfurcht schnürt den Katholiken die Kehle zu: „Nur nichts sagen, das gäbe nur Scherereien! Man kann eh nichts machen.“ So haben sie das Schlachtfeld kampflos geräumt.

Die feige Menschenfurcht muss überwunden, diese Krankheit der Seele geheilt werden. Ein wirksames Heilmittel sind die öffentlichen Rosenkranzprozessionen. Das gemeinsame Zeugnis stärkt den Glaubensmut, den wir so dringend brauchen. Darum muss es uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllen, Gott und die Gottesmutter vor den Menschen bekennen zu dürfen. Vergessen wir nicht die eindringliche Mahnung des Heilandes: „Wer immer mich vor den Menschen bekennt, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater.“ 

4) Unverzichtbare Nächstenliebe

Das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann, ist die ewige Verderbnis. Nichts kann mit dieser Katastrophe verglichen werden. Nun müssen wir aber feststellen, dass so viele Menschen tragischerweise auf diesem Weg ins ewige Verderben voranschreiten.

Wenn unsere Nächstenliebe echt ist, muss sie uns antreiben, diese so sehr gefährdeten Menschen zu retten, alles zu unternehmen, um ihnen dabei zu helfen, sich zu bekehren.

Wir wissen, was da zu tun ist: Gebet, Opfer, gutes Beispiel und Apostolat!

Genau diese vier Übungen kommen auf den Rosenkranzprozessionen zum Einsatz. Zusätzlich zum Gebets- und Opfercharakter haben sie auch eine missionarische Dimension. Wenn wir betend und singend, mit Fahnen und Statuen durch die Straßen ziehen, werden die Menschen an Gott erinnert, sie bekommen von Gott oft auch eine innerliche Anregung der Gnade, eine Einladung, sich Gott zuzuwenden, auf die Gottesmutter ihr Vertrauen zu setzen, wieder zu beten. Wenn sie sich auch nicht auf der Stelle bekehren – was immerhin schon oft vorkam – so wurde doch das Samenkorn des Wortes Gottes in ihr Herz gelegt, das eines Tages aufkeimen kann. Wenn Sie, liebe Gläubige, an den Rosenkranzprozessionen teilnehmen, üben Sie in einer sehr edlen und wirksamen Weise die Werke der Barmherzigkeit.

Die heilige Rosenkranzkönigin bestärke uns in ihrem Dienst, verleihe uns Beharrlichkeit und Opferfreude, ja Begeisterung, das ohne Zweifel von ihr angeregte Werk des Rosenkranz-Kreuzzuges mitzutragen und andere dafür zu gewinnen!


Mit priesterlichem Segensgruß

Vorwort des Distriktoberen

   Wir können uns auch auf den heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort berufen, der aus eigener Erfahrung in seinem Buch über den heiligen Rosenkranz folgende Feststellung macht: „Von allen Arten, den heiligen Rosenkranz zu beten, gereicht keine Gott mehr zur Ehre, der Seele mehr zum Nutzen und dem Teufel mehr zum Schrecken als das öffentliche, chorweise Beten.“ – In Lourdes hat die Gottesmutter bei ihrer 13. Erscheinung selbst die Bitte ausgesprochen: „Sage den Priestern, dass man in Prozessionen hierher kommen soll!“ - Und in Fatima hat U. L. Frau bei ihrer Erscheinung am 13. September 1917 gefordert, dass man mit der Hälfte der eingegangenen Spenden Traggestelle für die Statuen für die Prozession am Fest U. L. Frau vom Rosenkranz herstellen soll.

2    In der Erklärung Dignitatis humanae über die moderne Religionsfreiheit.

3    Mt 10,32.

Liebe Freunde und Wohltäter!

Ein charakteristisches Merkmal des im Advent in Österreich ausgerufenen und sich über die ganze Welt verbreitenden Rosenkranz-Kreuzzuges – bereits an über 4000 Orten, bis hin zu den entlegensten Inseln der Weltmeere, wird jede Woche öffentlich der Rosenkranz gebetet – liegt darin, dass er öffentlich gebetet wird.

Gewiss ist es wertvoll und wichtig, vor ausgesetztem Allerheiligsten zu beten und das eucharistische Herz Jesu zu verehren und zu trösten, doch nicht minder wichtig ist es, rosenkranzbetend auf die Straßen und öffentlichen Plätze zu gehen.

Das scheint nicht ohne weiteres einsichtig zu sein. Man könnte dagegen Einwände erheben: In der Kirche kann man doch viel andächtiger beten als auf der Straße, wo man abgelenkt und vom Lärm gestört wird. Zudem könnten Anders- und Ungläubige Ärgernis nehmen und unser Gebet als Provokation auffassen, wir aber sind keine Provokateure! Wozu sollen wir den öffentlichen Frieden aufs Spiel setzen? etc.

Pater Petrus Pavlicek, dessen vor 75 Jahren gegründeter Rosenkranz-Sühnekreuzzug Inspirationsquelle und Vorbild für die gegenwärtige Initiative war, vertrat in dieser Frage eine klare Ansicht, und die herrlichen Erfolge seiner großangelegten Rosenkranz-Prozessionen gaben ihm Recht.

Wir wollen in der Folge vier Gründe anführen, warum öffentliches Rosenkranzbeten nicht nur ein Gebot der Stunde ist, sondern auch eine geheimnisvolle Macht über das Herz Gottes ausübt.

1) Beweis aus der Geschichte

Seit 800 Jahren, seitdem die heiligste Jungfrau Maria dem hl. Dominikus das Rosenkranzgebet geoffenbart hatte, nahmen die Christen in Zeiten großer Not Zuflucht zum Rosenkranz im Vertrauen auf die machtvolle Hilfe der gütigsten Gottesmutter. Meist begnügte man sich nicht mit privatem oder gemeinsamem Gebet in der Kirche, sondern man ging auf die Straßen, um in öffentlichen Rosenkranzprozessionen das Erbarmen Gottes herabzurufen.

Sehr oft trug man ein Marienbild oder eine Statue mit, um zu bezeugen, dass man von ihr, der Siegerin in allen Schlachten Gottes, Rettung aus der Not erwarte.

So geschah es im Jahr 1571 anlässlich der wohl berühmtesten Rosenkranzprozessionen der Geschichte, als der hl. Pius V. anordnete, das Gnadenbild Maria Schnee aus der Kirche Santa Maria Maggiore in Prozession durch die Straßen Roms zu führen, um den Sieg über die als unschlagbar geltende osmanische Seeflotte bei Lepanto zu erflehen. Wiederholt hat es der Gottesmutter gefallen, gerade durch dieses Gnadenbild Rettung aus großer Gefahr zu gewähren, so etwa im Jahre 1621, als man eine Kopie des römischen Gnadenbildes bei Rosenkranzprozessionen durch die Straßen Krakaus mittrug, und die heranstürmende türkische Armee vernichtend geschlagen wurde.

Das ist mit ein Grund, warum auch bei den jetzigen Rosenkranzprozessionen in Österreich auf den Fahnen das Gnadenbild Maria Schnee der mitten im Regierungsbezirk gelegenen Wiener Minoritenkirche abgebildet ist. Die Muttergottes möge die Politiker inspirieren und ihnen Weisheit für eine kluge Politik zum Wohle des Volkes verleihen!

Es ist in der Geschichte übrigens kein Fall bekannt, wo das vertrauensvolle und beharrliche öffentliche Rosenkranzgebet nicht erhört worden wäre. Es muss also Gott sehr wohlgefällig sein und seinem Herzen „Gewalt“ antun.1

2) Notwendigkeit öffentlicher Sühneleistung

Das Hauptübel der heutigen modernen Zeit ist der Laizismus, den bereits der hl. Papst Pius X. brandmarkte: Man hat Gott aus dem öffentlichen Leben „hinausgeworfen“. Man tut so, als ob Er im gesellschaftlichen Leben nichts zu tun oder zu sagen habe, sei es in der Politik, in der Wirtschaft, in den Schulen, in den Medien oder im Gesundheitswesen. Man ignoriert Ihn und pfeift auf seine Gebote. Die Freimaurer prägten das Schlagwort: „Religion ist Privatsache.“ Wer an Gott glauben will, darf dies tun, für sich oder in der Kirche, im öffentlichen Leben aber hat Religion nichts zu suchen.

Leider haben sich die Verantwortlichen der Kirche in den letzten Jahrzehnten gegen die fortschreitende Entchristlichung des öffentlichen Lebens kaum oder gar nicht gewehrt. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Das II. Vatikanische Konzil erteilte dem Laizismus den kirchlichen Segen2, das konkrete Handeln richtete sich danach: Priester und Ordensleute kleiden sich zivil, sind auf den Straßen nicht mehr erkennbar, öffentliche religiöse Zeremonien sind immer seltener geworden. Die Kirche schweigt, wenn die Gebote Gottes mit Füßen getreten werden, wenn das Laster öffentlich gefeiert wird, ja sie spendet teilweise sogar noch Beifall.

Begreifen wir, was das bedeutet: Auf diese Weise erhebt man Satan öffentlich auf den Thron, nachdem Christus, der wahre König und Erlöser, zurückgewiesen und vom Thron gestürzt wurde.

Dieser Rauswurf Gottes muss wiedergutgemacht werden! Zu solchen Verbrechen darf nicht geschwiegen werden. Gott erwartet von den gläubigen Katholiken, dass sie für Ihn Zeugnis ablegen und öffentlich Sühne leisten. Sie müssen den öffentlichen Raum wieder für den Christkönig und seine heiligste Mutter zurückerobern. – Genau dies soll durch die Rosenkranzprozessionen in den Städten und Dörfern erreicht werden.

Flehen wir inständig dafür, dass sich der Rosenkranz-Kreuzzug immer mehr über die ganze Welt ausbreite! Mögen die immer zahlreicheren öffentlichen Wiedergutmachungen und Ehrerweisungen, die Gott dargebracht werden, ein glückliches Vorzeichen für die Bekehrung der Völker sein und für den Segen, den sie dadurch empfangen werden!

3) Mutiges Glaubenszeugnis

Seit Jahrzehnten leiden Katholiken an einer seltsamen Krankheit, der Menschenfurcht. Tatenlos haben sie zugeschaut, wie sich die Feinde Gottes der öffentlichen Einrichtungen, der Schulen, der Medien u.s.w. bemächtigten, haben nichts dagegen unternommen, von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen. Die Menschenfurcht schnürt den Katholiken die Kehle zu: „Nur nichts sagen, das gäbe nur Scherereien! Man kann eh nichts machen.“ So haben sie das Schlachtfeld kampflos geräumt.

Die feige Menschenfurcht muss überwunden, diese Krankheit der Seele geheilt werden. Ein wirksames Heilmittel sind die öffentlichen Rosenkranzprozessionen. Das gemeinsame Zeugnis stärkt den Glaubensmut, den wir so dringend brauchen. Darum muss es uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllen, Gott und die Gottesmutter vor den Menschen bekennen zu dürfen. Vergessen wir nicht die eindringliche Mahnung des Heilandes: „Wer immer mich vor den Menschen bekennt, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater.“ 

4) Unverzichtbare Nächstenliebe

Das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann, ist die ewige Verderbnis. Nichts kann mit dieser Katastrophe verglichen werden. Nun müssen wir aber feststellen, dass so viele Menschen tragischerweise auf diesem Weg ins ewige Verderben voranschreiten.

Wenn unsere Nächstenliebe echt ist, muss sie uns antreiben, diese so sehr gefährdeten Menschen zu retten, alles zu unternehmen, um ihnen dabei zu helfen, sich zu bekehren.

Wir wissen, was da zu tun ist: Gebet, Opfer, gutes Beispiel und Apostolat!

Genau diese vier Übungen kommen auf den Rosenkranzprozessionen zum Einsatz. Zusätzlich zum Gebets- und Opfercharakter haben sie auch eine missionarische Dimension. Wenn wir betend und singend, mit Fahnen und Statuen durch die Straßen ziehen, werden die Menschen an Gott erinnert, sie bekommen von Gott oft auch eine innerliche Anregung der Gnade, eine Einladung, sich Gott zuzuwenden, auf die Gottesmutter ihr Vertrauen zu setzen, wieder zu beten. Wenn sie sich auch nicht auf der Stelle bekehren – was immerhin schon oft vorkam – so wurde doch das Samenkorn des Wortes Gottes in ihr Herz gelegt, das eines Tages aufkeimen kann. Wenn Sie, liebe Gläubige, an den Rosenkranzprozessionen teilnehmen, üben Sie in einer sehr edlen und wirksamen Weise die Werke der Barmherzigkeit.

Die heilige Rosenkranzkönigin bestärke uns in ihrem Dienst, verleihe uns Beharrlichkeit und Opferfreude, ja Begeisterung, das ohne Zweifel von ihr angeregte Werk des Rosenkranz-Kreuzzuges mitzutragen und andere dafür zu gewinnen!


Mit priesterlichem Segensgruß

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