Vorwort des Distriktoberen
September – der Monat der hll. Schutzengel
Kann es Schöneres geben, als mit den Engeln zu beten?

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Im gegenwärtigen Pontifikat von Papst Leo XIV. hat man begonnen, auch wieder häufiger auf das Lehramt von Papst Leo XIII., der von 1878-1903 regierte, zu blicken. Leo XIII. schrieb viele Enzykliken über die Gottesmutter, besonders über das Rosenkranzgebet, das ihm ein so großes Anliegen war in den schweren Zeiten für Kirche und Gesellschaft. In einem dieser Schreiben schenkt er uns einen sehr wertvollen Hinweis.

Leo XIII. über die heiligen Engel

„So oft wir nämlich beim Beten des marianischen Rosenkranzes die Geheimnisse unseres Heiles überdenken, ebenso oft treten wir in Wettstreit mit den Engeln, und zwar in der Ausübung eines hochheiligen Dienstes, der große Ähnlichkeit hat mit jenen Dienstleistungen, die einst der himmlischen Heerschar der Engel anvertraut waren. Sie haben ja diese Geheimnisse zu ihrer Zeit uns enthüllt, sie haben einen großen Anteil an diesen Geheimnissen genommen; sie wirken eifrig bei diesen mit, bald mit freudestrahlendem Antlitz, bald mit schmerzerfülltem, bald wieder voll Jubel im herrlichen Triumph. Gabriel wird zur heiligen Jungfrau gesandt, ihr die Menschwerdung des ewigen Wortes zu verkündigen. Engel feiern mit ihren Gesängen in der Grotte zu Bethlehem die Herrlichkeit des zur Welt geborenen Heilandes. Ein Engel bestimmt Josef, zu fliehen und sich mit dem Kind nach Ägypten zu retten. Da Jesus im Ölgarten von Traurigkeit überwältigt blutigen Schweiß vergießt, tröstet Ihn ein Engel mit ehrfürchtig-liebendem Wort. Engel verkünden Jesus den Frauen, nachdem Er als Sieger über den Tod aus dem Grab hervorgegangen war. Von Seinem Einzug in den Himmel bringen Engel die Botschaft und kündigen an, dass Er, von den Scharen der Engel begleitet, wiederkommen werde. Dann wird Er die Seelen der Auserwählten mit den Engeln vereinigen und sie zu den himmlischen Chören emporführen, über die ‚erhöht worden ist die heilige Gottesgebärerin …‘ Kann es aber Göttlicheres, kann es Schöneres geben, als mit den Engeln zu beten und mit ihnen sich in Gott und in Seine Geheimnisse zu versenken? Welch hoffnungsfrohe Zuversicht auf die künftige selige Gemeinschaft der Engel im Himmel dürfen die im Herzen tragen, die schon auf Erden sich gleichsam in ihren Dienst eingereiht haben!“ (Leo XIII., Enzyklika Augustissimae Virginis, 12. September 1897, Nr. 10)

Die heiligen Schutzengel

Der Monat September ist nach alter Tradition den heiligen Engeln, besonders den heiligen Schutzengeln geweiht. Früher feierte man - und in einigen Gegenden noch immer - am 1. Sonntag im September das Schutzengelfest (im römischen Kalender heute am 2. Oktober). An einigen Orten, etwa im Zisterzienserstift Wilhering in Oberösterreich, hat sich bis heute eine feierliche Schutzengelprozession am 1. Septembersonntag erhalten.

Der hl. Thomas von Aquin sagt uns über die Schutzengel: „Wie also den Menschen, welche auf gefährlichen Straßen wandern, Schutzleute mitgegeben werden, so hat jeder Mensch, so lange er auf Erden pilgert, seinen Schutzengel. Ist der Mensch aber zur Heimat gelangt, dann wird er keinen Schutzengel mehr haben, sondern einen Engel, der mit ihm herrscht; wie der Sünder in der Hölle den Teufel haben wird, der ihn straft …  und somit werden sie auch nicht beraubt des Beistandes von außen, wie er der ganzen menschlichen Natur beigegeben worden ist; nämlich des Beistandes der Schutzengel. Und wenn sie auch desselben nicht in der Weise sich bedienen, dass sie das ewige Leben erlangen, so werden sie dadurch doch immerhin von vielen Übeln abgehalten, die ihnen selbst und anderen schaden würden. Denn die Teufel selbst werden von den heiligen Engeln abgehalten, dass sie schaden, wie sie möchten; und ähnlich wird aus diesem Grunde der Antichrist nicht so viel verderben als er möchte.“ (vgl. Summa Theologica, Prima Pars, Questio 113, 4. Artikel)

Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen, so beschreiben es sehr klar auch die Kirchenväter. Sehr schön spricht der Psalm 91 von den Schutzengeln: „Denn seinen Engeln hat er befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Auf ihren Händen sollen sie dich tragen, auf dass dein Fuß nicht stoße an einen Stein.“ Und beim hl. Apostel und Evangelisten Matthäus sind uns die Worte Jesu überliefert: „Seht zu, dass ihr keines von diesen Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen immerdar das Angesicht meines Vaters, der im Himmel ist.“ (Mt 18, 10) Seien wir uns also der heiligen Schutzengel bewusst, denken wir oft an sie.

Beten wir mit den heiligen Engeln und rufen wir sie an

Die Engel beten, fortwährend singen sie „Heilig, heilig, heilig!“ (Is 6,3). Fortwährend preisen und danken sie Gott und bitten den Allerhöchsten um Gnade für uns Menschen. Die Engel verehren in einer ganz besonderen Weise das Allerheiligste Altarsakrament. Bei der Heiligen Messe nach der Wandlung betet die Kirche, dass das Opfer durch den Engel hinaufgebracht werde vor das Angesicht Gottes. Papst Urban VIII. sagte, dass, wenn die Engel, wenn sie überhaupt neidig sein könnten, den Menschen neidig wären dieses Sakramentes wegen. Die Engel verehren insbesondere auch die Allerseligste Jungfrau Maria, sie steht über den Engeln, sie ist die Königin der Engel. Und gerade im Rosenkranz wiederholen wir immer wieder die Worte, die der heilige Erzengel Gabriel sprach: Das Ave Maria! (Lk 1, 28) Gerade deshalb sollten wir den Rosenkranz auch ganz besonders schätzen.

Beten wir oft die schönen Schutzengelgebete, die wir vielleicht als Kinder von den Eltern schon gelernt haben!

„Angele Dei, qui custos es mei, me, tibi commissum pietate superna, illumina, custodi, rege et guberna. Amen. - Engel Gottes, mein Beschützer, Gott hat dich gesandt, mich zu begleiten. Erleuchte, beschütze, leite und führe mich. Amen.“

Oder: „Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein. Steh in jeder Not mir bei, halte mich von Sünden frei. Führe mich an deiner Hand, in das himmlische Vaterland. In dieser Nacht ich bitte dich, beschütze und bewache mich. Amen.“

Im liturgischen Hymnus des Schutzengelfestes feiert die Kirche die Engel und betet: „Euch, ihr Hüter der Menschen, feiern im Liede wir, die dem Gebrechlichen der Vater sorglich zur Seite gab, ihn zu geleiten, auf dass den Ränken der Feinde er schutzlos nimmer erliegen möge.“ Und im liturgischen Abendgebet – das wir Priester jeden Abend beten – bittet die Kirche, dass die heiligen Engel in unseren Häusern Wohnung nehmen und uns in Frieden bewahren mögen. Die Engel sind Gottes Boten und auch Bürgen der göttlichen Güte und Huld, daher haben wir großes Vertrauen zu ihnen. Sie beschützen unser leibliches und auch unser geistiges Leben. Die Engel treten bei Gott für die Menschen ein, wir können sie um ihre Fürbitte anrufen und sie bringen unsere Gebete vor Gott. Seien wir uns unserer Schutzengel und der Schutzengel unserer Nächsten immer sehr bewusst, das ist ein Teil unseres geistlichen Lebens!

Das Fest des hl. Erzengels Michael

Am 29. September feiert die Kirche das Hochfest des hl. Erzengels Michael. In diesem Zusammenhang möchte ich an die Leoninischen Gebete nach der Hl. Messe erinnern, die leider sehr schnell der liturgischen Reform zum Opfer gefallen sind und leider sogar in traditionellen Kreisen bisweilen vernachlässigt werden. Beten wir diese Gebete immer voller Andacht, so wie die Kirche es angeordnet hat. Sie bringen großen Segen.

Mit meinem priesterlichen Segen!

Jaidhof, am 1. September 2025

Vorwort des Distriktoberen
September – der Monat der hll. Schutzengel
Kann es Schöneres geben, als mit den Engeln zu beten?

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Im gegenwärtigen Pontifikat von Papst Leo XIV. hat man begonnen, auch wieder häufiger auf das Lehramt von Papst Leo XIII., der von 1878-1903 regierte, zu blicken. Leo XIII. schrieb viele Enzykliken über die Gottesmutter, besonders über das Rosenkranzgebet, das ihm ein so großes Anliegen war in den schweren Zeiten für Kirche und Gesellschaft. In einem dieser Schreiben schenkt er uns einen sehr wertvollen Hinweis.

Leo XIII. über die heiligen Engel

„So oft wir nämlich beim Beten des marianischen Rosenkranzes die Geheimnisse unseres Heiles überdenken, ebenso oft treten wir in Wettstreit mit den Engeln, und zwar in der Ausübung eines hochheiligen Dienstes, der große Ähnlichkeit hat mit jenen Dienstleistungen, die einst der himmlischen Heerschar der Engel anvertraut waren. Sie haben ja diese Geheimnisse zu ihrer Zeit uns enthüllt, sie haben einen großen Anteil an diesen Geheimnissen genommen; sie wirken eifrig bei diesen mit, bald mit freudestrahlendem Antlitz, bald mit schmerzerfülltem, bald wieder voll Jubel im herrlichen Triumph. Gabriel wird zur heiligen Jungfrau gesandt, ihr die Menschwerdung des ewigen Wortes zu verkündigen. Engel feiern mit ihren Gesängen in der Grotte zu Bethlehem die Herrlichkeit des zur Welt geborenen Heilandes. Ein Engel bestimmt Josef, zu fliehen und sich mit dem Kind nach Ägypten zu retten. Da Jesus im Ölgarten von Traurigkeit überwältigt blutigen Schweiß vergießt, tröstet Ihn ein Engel mit ehrfürchtig-liebendem Wort. Engel verkünden Jesus den Frauen, nachdem Er als Sieger über den Tod aus dem Grab hervorgegangen war. Von Seinem Einzug in den Himmel bringen Engel die Botschaft und kündigen an, dass Er, von den Scharen der Engel begleitet, wiederkommen werde. Dann wird Er die Seelen der Auserwählten mit den Engeln vereinigen und sie zu den himmlischen Chören emporführen, über die ‚erhöht worden ist die heilige Gottesgebärerin …‘ Kann es aber Göttlicheres, kann es Schöneres geben, als mit den Engeln zu beten und mit ihnen sich in Gott und in Seine Geheimnisse zu versenken? Welch hoffnungsfrohe Zuversicht auf die künftige selige Gemeinschaft der Engel im Himmel dürfen die im Herzen tragen, die schon auf Erden sich gleichsam in ihren Dienst eingereiht haben!“ (Leo XIII., Enzyklika Augustissimae Virginis, 12. September 1897, Nr. 10)

Die heiligen Schutzengel

Der Monat September ist nach alter Tradition den heiligen Engeln, besonders den heiligen Schutzengeln geweiht. Früher feierte man - und in einigen Gegenden noch immer - am 1. Sonntag im September das Schutzengelfest (im römischen Kalender heute am 2. Oktober). An einigen Orten, etwa im Zisterzienserstift Wilhering in Oberösterreich, hat sich bis heute eine feierliche Schutzengelprozession am 1. Septembersonntag erhalten.

Der hl. Thomas von Aquin sagt uns über die Schutzengel: „Wie also den Menschen, welche auf gefährlichen Straßen wandern, Schutzleute mitgegeben werden, so hat jeder Mensch, so lange er auf Erden pilgert, seinen Schutzengel. Ist der Mensch aber zur Heimat gelangt, dann wird er keinen Schutzengel mehr haben, sondern einen Engel, der mit ihm herrscht; wie der Sünder in der Hölle den Teufel haben wird, der ihn straft …  und somit werden sie auch nicht beraubt des Beistandes von außen, wie er der ganzen menschlichen Natur beigegeben worden ist; nämlich des Beistandes der Schutzengel. Und wenn sie auch desselben nicht in der Weise sich bedienen, dass sie das ewige Leben erlangen, so werden sie dadurch doch immerhin von vielen Übeln abgehalten, die ihnen selbst und anderen schaden würden. Denn die Teufel selbst werden von den heiligen Engeln abgehalten, dass sie schaden, wie sie möchten; und ähnlich wird aus diesem Grunde der Antichrist nicht so viel verderben als er möchte.“ (vgl. Summa Theologica, Prima Pars, Questio 113, 4. Artikel)

Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen, so beschreiben es sehr klar auch die Kirchenväter. Sehr schön spricht der Psalm 91 von den Schutzengeln: „Denn seinen Engeln hat er befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Auf ihren Händen sollen sie dich tragen, auf dass dein Fuß nicht stoße an einen Stein.“ Und beim hl. Apostel und Evangelisten Matthäus sind uns die Worte Jesu überliefert: „Seht zu, dass ihr keines von diesen Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen immerdar das Angesicht meines Vaters, der im Himmel ist.“ (Mt 18, 10) Seien wir uns also der heiligen Schutzengel bewusst, denken wir oft an sie.

Beten wir mit den heiligen Engeln und rufen wir sie an

Die Engel beten, fortwährend singen sie „Heilig, heilig, heilig!“ (Is 6,3). Fortwährend preisen und danken sie Gott und bitten den Allerhöchsten um Gnade für uns Menschen. Die Engel verehren in einer ganz besonderen Weise das Allerheiligste Altarsakrament. Bei der Heiligen Messe nach der Wandlung betet die Kirche, dass das Opfer durch den Engel hinaufgebracht werde vor das Angesicht Gottes. Papst Urban VIII. sagte, dass, wenn die Engel, wenn sie überhaupt neidig sein könnten, den Menschen neidig wären dieses Sakramentes wegen. Die Engel verehren insbesondere auch die Allerseligste Jungfrau Maria, sie steht über den Engeln, sie ist die Königin der Engel. Und gerade im Rosenkranz wiederholen wir immer wieder die Worte, die der heilige Erzengel Gabriel sprach: Das Ave Maria! (Lk 1, 28) Gerade deshalb sollten wir den Rosenkranz auch ganz besonders schätzen.

Beten wir oft die schönen Schutzengelgebete, die wir vielleicht als Kinder von den Eltern schon gelernt haben!

„Angele Dei, qui custos es mei, me, tibi commissum pietate superna, illumina, custodi, rege et guberna. Amen. - Engel Gottes, mein Beschützer, Gott hat dich gesandt, mich zu begleiten. Erleuchte, beschütze, leite und führe mich. Amen.“

Oder: „Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein. Steh in jeder Not mir bei, halte mich von Sünden frei. Führe mich an deiner Hand, in das himmlische Vaterland. In dieser Nacht ich bitte dich, beschütze und bewache mich. Amen.“

Im liturgischen Hymnus des Schutzengelfestes feiert die Kirche die Engel und betet: „Euch, ihr Hüter der Menschen, feiern im Liede wir, die dem Gebrechlichen der Vater sorglich zur Seite gab, ihn zu geleiten, auf dass den Ränken der Feinde er schutzlos nimmer erliegen möge.“ Und im liturgischen Abendgebet – das wir Priester jeden Abend beten – bittet die Kirche, dass die heiligen Engel in unseren Häusern Wohnung nehmen und uns in Frieden bewahren mögen. Die Engel sind Gottes Boten und auch Bürgen der göttlichen Güte und Huld, daher haben wir großes Vertrauen zu ihnen. Sie beschützen unser leibliches und auch unser geistiges Leben. Die Engel treten bei Gott für die Menschen ein, wir können sie um ihre Fürbitte anrufen und sie bringen unsere Gebete vor Gott. Seien wir uns unserer Schutzengel und der Schutzengel unserer Nächsten immer sehr bewusst, das ist ein Teil unseres geistlichen Lebens!

Das Fest des hl. Erzengels Michael

Am 29. September feiert die Kirche das Hochfest des hl. Erzengels Michael. In diesem Zusammenhang möchte ich an die Leoninischen Gebete nach der Hl. Messe erinnern, die leider sehr schnell der liturgischen Reform zum Opfer gefallen sind und leider sogar in traditionellen Kreisen bisweilen vernachlässigt werden. Beten wir diese Gebete immer voller Andacht, so wie die Kirche es angeordnet hat. Sie bringen großen Segen.

Mit meinem priesterlichen Segen!

Jaidhof, am 1. September 2025

Ganzer Bildschirm